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Während hier jeder Freunde und Verwandte verloren hat, bleibt das Lächeln der Menschen doch genauso fröhlich. Sie erzählen uns, dass sie sehr glücklich darüber wären, Sachen behalten zu können, die wir nicht mit nach Hause nehmen wollen, sie würden alles mit Freude annehmen, Kleider, Schuhe, Accessoires, Medikamente... der Zusammenhalt ist gut organisiert. Sie vertrauen auf die Zukunft, während wir noch oft ängstlich werden bei dem Gedanken, nach Nepal zurückzukehren, da ein Erdbeben per Definition nicht vorauszusehen ist und die Berge oft das Ergebnis vorheriger Beben sind. Doch da bin ich schon wieder einmal dem Zauber verfallen... Also, los geht’s! 

April 2017 

Nach der Ankunft am Flughafen von Kathmandu, erblicke ich, welche Überraschung, neue Maschinen zum elektronischen Ausstellen des Visa, einen wieder hergerichteten Flughafen, Menschen, die sich ihr Lächeln und ihre Dynamik bewahrt haben, die gleichen hitzigen Diskussionen mit den Taxifahrern über die Preise und das Trinkgeld... Das wahre Leben also! Als ich während meinen Spaziergängen durch die Stadt meinen Lieblingsvierteln einen Besuch abstatte, treffe ich auf einige vertraute Orte und Gebäude, die ich sehr mag und endlich scheint alles in Ordnung zu sein! Der Stupa von Bodnath, der sich im Herzen von Kathmandu befindet, ist ein Ort von elementarer Bedeutung für die Buddhisten in Nepal. Er ist wunderschön und brandneu, denn er wurde vollständig renoviert, mit seinem goldenen Hut und seinen transzendenten blauen Augen, die einem Schauer über den Rücken laufen lassen. Die Umrundungen der Pilger haben nicht aufgehört, ihr Glaube wurde nicht beeinträchtigt und ich glaube nicht, dass er es jemals sein wird. Das ist eine wahre Lektion der Kraft und des Lebens, bravo! Los geht’s in Richtung Berge, zuerst jedoch zum brandneuen Flughafen von Kathmandu für die nationalen Flüge. Der Flughafen von Lukla ist immer noch genauso gefährlich, die Piloten widmen sich ihrer Berufung immer noch mit der gleichen Hingabe, sind immer noch genauso glücklich, uns den Everest zeigen zu können. Die Magie wirkt von neuem. Nichts hat sich an der Begegnung und dem Kontakt mit der lokalen Bevölkerung und den Führern geändert, man könnte fast den Eindruck gewinnen, das Erdbeben sei nur eine vorübergehende Laune oder ein Niesen des Berges gewesen. Während wir nach und nach dem Verlauf unserer Trekkingroute folgen, erinnert uns nichts an die Launen des Berges und der Erde, es ist beeindruckend, es ist beunruhigend, es ist verwirrend! 

Die Entstehungsgeschichte unseres Partners in Nepal. 

  

Im Alter von 9 Jahren verliert ein Junge aus Dhulikhel seine Mutter, die während einer Geburt stirbt. Die nächste medizinische Versorgungsstelle befindet sich in 35 km Entfernung. In diesem Moment entscheidet Ram, dass er Arzt werden will. Er beendet seine Schulausbildung in Nepal mit Bestnoten und dank der finanziellen Unterstützung der Regierung und seiner Familie, kann er sein Studium in Wien beginnen. Er wird Chirurg, heiratet Andrea und wird Vater einer kleinen Tochter. Während seines 15-jährigen Aufenthaltes in Österreich vergisst er nie, was ihm am Herzen liegt: Den Menschen in Nepal den Zugang zu einer modernen, jedoch für jedermann erschwinglichen Medizin zu ermöglichen. Er überzeugt die Bauern in seinem Heimatdorf, einen Teil ihrer Felder abzugeben und sammelt Fonds bei seinen Freunden in Österreich um ein Krankenhaus zu errichten. 1994 geht Ram mit seiner Familie zurück nach Nepal und die Bauarbeiten des ersten Gebäudes beginnen. Das Hospital öffnet seine Türen 1996. Bald danach bitten die Verantwortlichen der verschiedenen Bergregionen für die der Zugang zu medizinischer Versorgung sehr schwierig ist, um Hilfe und somit wird 1997 die Erste Hilfe Station in Baluwa eröffnet. 1998 tritt das medizinische Institut den Dienst an, um dem medizinischen Personal eine Ausbildung auf hohem Niveau zu garantieren. Das Krankenhaus ist enorm beliebt und um der wachsenden Anzahl an Patienten weiterhin die Versorgung garantieren zu können, wird es nach und nach vergrößert. Gleichzeitig werden neue Versorgungsstellen in den abgelegensten Regionen errichtet. 2016 wird das Krankenhaus ein Universitätsklinikum, in Zusammenarbeit mit der Universität von Kathmandu. Das kleine Bergkrankenhaus mit 130 Betten wird das größte medizinische Versorgungszentrum des Landes, mit über 360 Betten, 19 Rettungsstationen und 1250 Beschäftigten. Die Gehälter, die Betriebskosten sowie die Instandhaltung und verschiedene Renovierungsarbeiten werden zu einem Großteil vom Krankenhaus übernommen, doch für die Einrichtung von Rettungsstationen und den Kauf von medizinischer Ausrüstung, genügen die eigenen Fonds noch nicht. Die Verantwortlichen respektieren stets das Ziel, allen Kranken die Versorgung zu ermöglichen, ungefähr 20% der Patienten werden kostenpflichtig behandelt. 

  

Die Entstehungsgeschichte von NepaliMed Luxembourg. 

  

Luxemburgische Touristen verfolgen seit 1994 die Entwicklung und die Arbeit des Krankenhauses in Dhulikhel. Am 6. Dezember 2000, nach einem Besuch des Krankenhauses, spricht Claus Lampertz die entscheidenden Worte aus: „Hei musse mer eppes machen.“ Und somit wird NepaliMed Luxembourg geboren. Die Organisation tritt im Juni 2001 mit freiwilligen Mitarbeitern in Kraft, das Büro befindet sich im Privathaus eines Mitgliedes. Sehr schnell konzentriert man sich auf das Ersetzen und den Erwerb der medizinischen Ausrüstung sowie das Entsenden von Containern mit Krankenhausbettenund medizinischem Material. Zwei Internate für die Medizinstudenten des Instituts werden finanziert. 2012 wird die Organisation von der Regierung anerkannt. 2103 wird die Rettungsstation Katike-Deurali eingeweiht. NepaliMed, schickt, in Zusammenarbeit mit dem SNJ, regelmäßig Medizinstudenten-und Studentinnen nach Nepal für einen Freiwilligendienst in Dhulikhel. Die Projekte werden durch Spenden finanziert, den Verkauf nepalesischer Handwerkskunst, das Organisieren von Mahlzeiten, Sensibilisierungs- veranstaltungen, Informationsabenden und durch die Beteiligung des MAEE. Seit der Gründung 2001 wurden 1 280 491,93 € investiert. 

Bericht meiner Reise nach Nepal 

Ich fürchte mich, all diese magischen historischen Stätten wiederzusehen, zerstört und eingestürzt wie ein Kartenhaus, dessen Spieler in Wut geraten sind und alles ineinander zusammenstürzen ließen. Wenn man aus dem Westen stammt, wird man hier stets als reich angesehen, als glücklich, gesund, man hat das große Los gezogen... Ich kann nicht sagen, dass es nicht stimmt... Und ich werde die fragenden Blicke ertragen müssen... 

Oktober 2016, ich bin verpflichtet, 10 Tage bezahlten Urlaub am Stück zu nehmen, vor dem 31. Dezember! Hm, im Dezember sind natürlich die Feiertage zum Jahresende, mit all dem Rummel, der sie begleitet und bei dem ich jedes Mal Lust bekomme, mich in jedem erdenklichen Sinn zu distanzieren. Und wieder einmal werde ich von der unwiderstehlichen Lust gepackt, nach Nepal zu reisen! Ich muss gestehen, dass Nepal mich auf eine gewisse Art und Weise fasziniert hat. Ich bin im Dezember 2013 zum Trekking dorthin gereist, in der Region von Khuma, auch unter dem Namen der Region des Everest bekannt, mit all den Träumen, Utopien, Ängsten und Schrecken, die dies hervorrufen kann. 

Während ich verzweifelt im Internet nach einer Trekkingagentur suche, die genau zu dieser Zeit des Jahres nach Nepal fliegt, beginne ich immer mehr, die Hoffnung zu verlieren, nichts, da zu spät, zu kalt, zu wenig Kandidaten... Schlussendlich finde ich zufälligerweise die Internetseite einer australischen Trekkingorganisation, die eine Reise in die Region der Wunder der 8000er anbietet und garantiert. Ich schlage zu und nach vielen Vorgängen, einer immer noch sehr langen Reise mit zu vielen Transitetappen-und Perioden, beginnt sich mein Traum wieder zu konkretisieren. Ich lande in Kathmandu, einige Tage bevor ich zu der Gruppe stoße. Juhu, ich werde diese Stadt erkunden können, die von Menschen nur so wimmelt, in der man den Staub tief einatmet und in der unsere Kleider ständig so gepudert sind wie Madame de Pompadour im 18. Jahrhundert. Ich denke über die Bilder nach, die ich nach den Erdbeben im Fernsehen gesehen habe und habe innerlich Angst davor, mit der alltäglichen Realität dieser Menschen konfrontiert zu werden, die sich vorher schon oft als sehr schwierig gestaltete, aber die ich mir nun noch viel dramatischer vorstelle.  

Die an NepaliMed Luxembourg überwiesenen Spenden können vom steuerpflichtigen Einkommen abgesetzt werden (Artikel 112 L.I.R), insofern die Summe der Spenden nicht weniger als 120€ und nicht mehr als 1 000 000€ beträgt und 20% des Einkommens nicht übersteigt 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

Liebe Freundinnen und Freunde Nepals, 

 

Dank Ihrer Unterstützung können wir durch unsere örtlichen Partner dem nepalesischen Volk unmittelbar helfen. Die Ärzte Ram Shresta und Rajendra Koju möchten Ihnen ebenfalls ihren herzlichsten Dank aussprechen. Ihre Spenden haben es uns ermöglicht, mit der Finanzierung für die Errichtung des Gaurishankar Hospital in Charikot zu beginnen, ein Krankenhaus, das während des Erdbebens 2015 zerstört wurde. Das Projekt „Kauf von medizinischem Material“ hat 91 427,94 € gekostet, die Kosten für die Entsendung eines Containers mit Krankenhausbetten bis nach Kalkutta belaufen sich auf 2 895,00 €. 

 

Wir haben die Entsendung mehrerer Container mit Krankenhausbetten sowie den Kauf von medizinischem Material vorgesehen. Zudem finanzieren wir weiterhin die Errichtung des Krankenhauses in Charikot. Dies sind Projekte von großer Tragweite und für ihre Verwirklichung brauchen wir Sie alle. Danke für Ihre Unterstützung. 

 

Charlotte Godzwieski, die zwei Jahre in Nepal gearbeitet hat, wird sich nach Nepal begeben, um sich dem Projekt „Küche“ zu widmen. Dieses Projekt musste wegen des Erdbebens verschoben werden und wir hoffen, demnächst mit der Installation beginnen zu können. 

 

Wir freuen uns sehr, Ihnen Eindrücke aus dem Nepal vermitteln zu können und lassen Sie auf den nächsten Seiten in einen Bericht von Clarisse Houll eintauchen. Selbstverständlich bezahlen Clarisse und Charlotte die Reise selbst. 

 

Zögern Sie nicht, uns für sämtliche Fragen zu kontaktieren oder besuchen Sie unsere Internetseite. 

 

Namaste und freundliche Grüße,  

(s) Marie Anne Carier