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August 2020 

Liebe Freunde von Nepal, 

 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

 

Wir hoffen, dass es Ihnen trotz der aktuellen Situation gut geht. Jeder ist besorgt und viele Familien trauern um einen Angehörigen. Andere haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren und die Zukunft vieler Unternehmen ist ungewiss. 

 

Auch unsere Hilfsorganisation leidet unter den Folgen der Pandemie. Die Absagen häufen sich: unsere Generalversammlung, das Essen nach der Versammlung und alle anderen Veranstaltungen wie z.B. Märkte sind der Pandemie zum Opfer gefallen. Aufgrund dieser Absagen ist der Einnahmeausfall sehr groß. Auf den folgenden Seiten werde ich Ihnen vom tagtäglichen Kampf unserer Partner in Nepal berichten und Sie werden sehen, dass diese unsere Unterstützung mehr denn je benötigen. 

 

Ich rufe daher zur Solidarität auf und bitte Sie um Ihre weitere Unterstützung. Lassen Sie uns zusammenarbeiten, gemeinsam meistern wir diese Krise. 

Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Großzügigkeit, passen Sie auf sich auf.  

Bleift gesond! 

 

 

Namaste, 

Letzten Sommer hatte ich die Gelegenheit, nach 6 Jahren, wieder nach Nepal zurückzukehren. Es gab viele Wiedersehen, Emotionen, Tränen und Lachen bei meinem ersten Besuch nach dem Erdbeben im Jahr 2015. Mir wurde aber auch bewusst, dass die Folgen des Bebens noch sehr sichtbar sind. Ich empfand einerseits Genugtuung über die Fortschritte im Krankenhaus in Dhulikhel, andererseits Enttäuschung darüber, dass ganze Dörfer, immer noch zerstört sind. 

Verlegenheit, als sich die verantwortliche Krankenschwester im Operationssaal immer wieder für die gekauften Geräte bedankte, Bestürzung im Labor, da eines der bereitgestellten Geräte wegen fehlender Fläschchen nicht funktionierte. 

Erstaunen darüber, unzählige Patienten zu sehen, und Überraschung, als ich erfuhr, dass täglich 1.200 Menschen behandelt werden. Enttäuschung, weil ich das neue Krankenhaus, das NepaliMed in Dolakha finanziert hat, wegen der Straßenverhältnisse im Monsun nicht besuchen konnte. 

Die Freude, Nepal mit den Augen meines 6-jährigen Enkels zu sehen, werde ich nie vergessen. 

Straße zwischen Dhulikhel und dem Distrikt Dolakha während der Monsunzeit.

Im März erhielten wir eine erste E-Mail mit Informationen über den Stand der Pandemie in Nepal. Es fehlt alles: Schutzkleidung, Masken, Tests. Das Krankenhaus erhielt gerade einmal 600 Test-Kits für etwa 2.000.000 Menschen. Die Regierung koordiniert die Beschaffung des medizinischen Materials für das ganze Land. Die offiziellen Infektionszahlen und die gemeldeten Todesraten sind nicht glaubhaft. Dr. Roshan Kumar Mahato war in Dolakha in „unserem" Krankenhaus, als die Ausgangsperre verordnet wurde. Er musste dort bleiben, während seine Frau praktisch Tag und Nacht im Krankenhauslabor in Dhulikhel arbeitete. Die Anweisungen der Weltgesundheitsorganisation werden strikt befolgt, die Verwaltungsangestellten sind in Telearbeit, ein Teil des Krankenhauses ist für Infektionen reserviert. 

Ende März gab es einen Hilferuf: Ein zweites PCR-Gerät (Polmerase chain reaction = Polyme-rase-Kettenreaktion) wurde für die Auswertung der Tests benötigt. Das Krankenhaus wurde vom Ministerium für Gesundheit und Bevölkerung zur Anlaufstelle für die Notfallversorgung ernannt. Es kommen jetzt aus dem ganzen Land Anfragen für Tests auf das neue Virus, deshalb hat NepaliMed Luxemburg das dringend benötigte PCR-Gerät für insgesamt 32 520,00 € finanziert. 

Fieberkontrolle vor dem Dholakha Hospital

Möglichkeit zum Händewaschen

Wir haben auch gute Nachrichten erhalten: 

Ende 2019 wurde das Krankenhaus in Dholakha in Betrieb genommen. 

Ein großes Danke an alle, die eine Investition von 687.301,52 Euro über 3 Jahre ermöglicht haben. 

Grundausbildung des Personals

Zahnärztlicher Dienst

Elektrokardiogramm

Wärmestrahler

Zimmer

Im Jahr 2019 hat NepaliMed Geräte im Gesamtwert von 323 106,92 € finanziert. Unter anderem: ein mobiles Röntgengerät, einen Holmium-Laser, ein Beatmungsgerät für Neugeborene und einen transportablen Inkubator für Babys. 

Unser neues Investitionsprojekt 2020, momentan in Vorbereitung, sieht den Kauf von Geräten für das neue Krankenhaus Dolakha im Wert von etwa 360 000,00 € vor.